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Der Hund als Haustier – Interessantes rund um uralte Verhaltensweisen, die Verwandtschaft zum Wolf und die Geschichte des Hundes als Haustier.


Der Hund gilt als bester Freund des Menschen. Doch wie alt ist er eigentlich und seit wann werden die treuen Begleiter als Haustier gehalten?


Der erste Hund lebte vor über 30.000 Jahren – das belegen prähistorische Knochenfunde, die in der Goyet-Höhle bei Namur (Belgien) entdeckt wurden. Damit geht die Domestizierung des Hundes weiter zurück, als bisher angenommen: Hunde wurden bereits während der Altsteinzeit gezähmt und begleiteten die Menschen. Bisher unbewiesene Erbgut-Theorien gehen sogar davon aus, dass sich Hunde von den Wölfen bereits vor 135.000 Jahren abgespalten haben. Auch schon im alten Ägypten wurde der Hund als treuer Weggefährte des Menschen geschätzt: Die Vierbeiner befinden sich auf zahlreichen Abbildungen oder als Skulpturen und selbst Hundemumien wurden gefunden.


Hund (Canis lupus familiaris) und Wolf (Canis lupus) haben viel gemeinsam. In Bezug auf ihren Körperbau teilen sie 13 Rippenpaare, 42 Zähne und natürlich einen außergewöhnlichen Geruchs- und Gehörsinn. Außerdem weisen beide Spürnasen ähnliche Verhaltensmuster auf: Wie schon sein Vorfahre ist der Hund ein Rudeltier und genießt es, Mitglied einer Familie zu sein. Vorausgesetzt, er kennt seinen Platz in der Hierarchie. Auch das Droh- und Kampfverhalten beider Vierbeiner ist vergleichbar. Hierzu gehört die so genannte „aktive“ und „passive“ Demut, die durch Lecken der Mundwinkel bzw. Einnehmen der Rückenlage den Aggressor oder auch den Ranghöheren beschwichtigt.

Ein weiteres gemeinsames Merkmal von Wölfen, Schakalen, Wildhunden und auch von viele Haushunden ist das Heulen. Besonders auf dem Land lebende Hunde geben solche Laute von sich. Das weit hörbare Geheul dient der Reviermarkierung und auch der Kommunikation innerhalb des Rudels. So kann es etwa vorkommen, dass Hunde auf Glocken und ähnliche Geräusche mit Heulen „antworten“. Auch das extreme Schütteln eines Spielzeuges oder eines Lappens erinnert beim Hund an das ursprüngliche Jagdverhalten des Wolfes. Dieser bricht seiner erjagten Beute auf diese Weise das Genick.

Und noch ein Verhalten, das der Hund vom Wolf geerbt hat: Bevor sich der Hund auf seine Decke legt oder sein Körbchen besetzt, dreht er sich häufig mehrmals um die eigene Achse. Dabei verhält sich der Hund instinktiv wie sein Vorfahre, der vor dem Hinlegen Gras oder Schnee niedertritt. Mit dem Wälzen in stark riechenden Substanzen, wie zum Beispiel Mist, will der Hund bzw. der Wolf seinen Eigengeruch überdecken um leichter an die Beute heranzupirschen. Das Wälzen in Aas wiederum ist ein Signal an die Artgenossen, dass Futter gefunden wurde.


Übrigens: Das so genannte Halsdarbieten bei Wolf oder Hund ist gar keines. Dieser Eindruck entsteht dadurch, dass das überlegene Tier betont wegsieht – es ist also eher ein Imponiergehabe. Kommt es doch zum Kampf, wird zumeist schon nach kurzer Zeit von einem Kontrahenten Unterwerfung signalisiert. Dies geschieht mit winselnder Demutsgeste, d. h. mit angelegten Ohren, auf dem Rücken liegend, oder Rute zwischen die Beine geklemmt. Der Sieger droht mit aufgestellter Rute über dem Verlierer.

Bei durch Zucht äußerlich degenerierten Hunden – z. B. durch kupierte Ohren und Rute – kann es häufig zu Missverständnissen kommen. Sie werden von ihren Artgenossen nicht mehr richtig verstanden.



 
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