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Die Läufigkeit unserer Hündinnen 

Das erste Mal

Wann eine Hündin das erste Mal läufig wird, hängt von mehreren Faktoren ab.

Bei unseren Schäferhunden tritt die erste Läufigkeit mit ca. 9 – 12 Monaten auf. Das ist allerdings nur ein ungefährer Richtwert. Abweichungen können auftreten wenn z.B. eine „Althündin“ vorhanden ist. In vielen Fällen wartet die Junghündin bis die Althündin läufig wird bzw. ist und schließt sich dann an. Es kann aber auch sein das die Junghündin von der Althündin gedeckelt, psychologisch beeinflusst, wird und die Junghündin zunächst garnicht läufig wird. Das kann sich bis zum 2. Lebensjahr der Junghündin hinziehen. Aber irgendwann kann man die Natur nicht mehr aufhalten und dann wird jede Junghündin läufig.

Auch der Ernährungszustand spielt eine Rolle: Nur wenn genug Fettreserven vorhanden sind, lohnt es sich überhaupt, einen so energiezehrenden Vorgang einzuläuten.

Oft brauchen Hündinnen bis zu drei Läufigkeiten, bis sich alles „eingespielt“ hat, sprich, bis die Abstände und die Dauer regelmäßig werden und bis die Hündin selbst mit ihrem plötzlich veränderten Hormonstatus zurechtkommt. In diesem Zeitraum findet auch ein weiterer wichtiger Entwicklungsprozess statt, der auch von den Sexualhormonen beeinflusst wird: die Pubertät. Halter von intakten Hündinnen werden mir zustimmen, dass die Entwicklung, die die Hündin von Läufigkeit zu Läufigkeit in der Pubertät in richtig „erwachsenes Verhalten“ durchmacht, deutlich zu erkennen ist.

Was geschieht nun eigentlich?
Alles beginnt mit der Vorbrunst, dem sogenannten Proöstrus. Diese Phase der Läufigkeit ist für den Hundebesitzer eigentlich leicht zu erkennen, denn die Hündin beginnt vermehrt zu markieren (die Nachbarschaft muss schließlich informiert werden!), die Vulva schwillt an und die Hündin sondert einen blutigen Scheidenausfluss ab und ist für Rüden besonders attraktiv, was dazu führt, dass sie kaum von ihr lassen wollen. Aber auch das Verhalten der Hündin ändert sich, sie prüft potentielle Väter für den eigenen Nachwuchs auf Herz und Nieren. In dieser Zeit ist die Hündin sehr aktiv, was dem zugrundeliegenden Hormon, dem weiblichen Sexualhormon Östrogen, geschuldet ist.

Insgesamt führt ein Cocktail aus Hormonen und Botenstoffen dazu, dass auch aus einer Couch-Potato plötzlich eine kleine „ADHSlerin auf Speed“ wird, die die nächsten Wochen kaum zu bremsen sein wird.

Anders auch das Verhalten anderen Hündinnen gegenüber. Man muss als Halter damit rechnen dass potentielle Konkurrentinnen in dieser Zyklusphase nicht unbedingt freundlich behandelt werden.

Fruchtbar ist die Hündin in dieser Phase allerdings noch nicht, und das weiß sie. Sie wird den Rüden trotz aller charmanten Versuche nicht aufreiten lassen, sondern ausweichen, „zickig“ reagieren oder ihn wegbeißen.

Der Ausfluss der Hündin wechselt im Laufe des Proöstrus von blutig zu „fleischwasserfarben“, wird also immer klarer.

Der Proöstrus ( Vorbrunst ) dauert durchschnittlich neun Tage, kann aber auch deutlich länger oder kürzer sein. Zwischen drei und 17 Tagen ist alles möglich.


Mittendrin: Der Östrus oder die „Brunst“
Als Östrus wird die Phase bezeichnet, in der die Hündin tatsächlich fruchtbar und deckbereit ist, das sind also die berühmten Stehtage, in deren Verlauf mehrere Eisprünge stattfinden. Für Hundebesitzer gilt spätestens jetzt: auf die Hündin aufpassen, Leine dran und Rüden meiden – wenn man nicht 63 Tage später viele kleine hungrige Mäuler stopfen möchte! Durchschnittlich neun Tage lang zeigt sie sich nun vermehrt interessiert an ihren Verehrern und wird zunehmend zur Bordsteinschwalbe.

Nach diesen "Stehtagen" ebbt der Spuk dann langsam aber manchmal auch ganz plötzlich ab, Was allerdings noch länger bleiben kann ist die Abneigung gegenüber Hündinnen. Die sind dann noch sehr lange potentielle Konkurentinnen und gehören weggemacht.




 
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